Chronik einer Katastrophe aus der Sicht der Nachbarn, aktueller Stand Juli 2013

Blick vom Dachgeschoß Höhlsgasse 8 – noch ein Stockwerk steht aus!
Blick vom Dachgeschoß Höhlsgasse 8 – noch ein Stockwerk steht aus!

10.7.2013
Bombensicher armiert die Decke über dem ersten Obergeschoß, unmittelbar vor dem Gießen des unerbittlichen Betons.
Zum Himmel schreiendes Bollwerk gegen nachbarliche Empörung, aufzuggesteuerte Verschanzung hinter 42,5 cm massiven Ziegelmauerwerks.
Adieu, bald nicht mehr sichtbares Solms’sches Palais! Die Wiehlsche Gartenidylle gibt es ein Jahr schon nicht mehr.

Blick vom Garten, Höhlgasse 8 – für die noch geplante Garage auf der Grenze musste die alte Buchenhecke bereits weichen
Blick vom Garten, Höhlgasse 8 – für die noch geplante Garage auf der Grenze musste die alte Buchenhecke bereits weichen

18.7.2013
Gesamthöhe des Küllmerianums binnen einer weiteren Woche erreicht. Nur noch die letzte Decke fehlt bis zur Fertigstellung des rohen Baus. Nach Ansicht des Beirats für Stadtgestaltung Marburg wurde ein „großzügiger Neubau“ mit „klarer Architektensprache“ genehmigt. Wo aber bleibt die „Berücksichtigung der Topografie“, wo die „Nichtbeeinträchtigung der Bebauung auf den Nachbargrundstücken“? Alle Zitate aus der Broschüre „Beirat für Stadtgestaltung Marburg 1998 – 2012“, herausgegeben vom Magistrat der Universitätsstadt Marburg, FB Planen, Bauen, Wohnen. Wie kann man sich mit einem derartigen Fehlgriff noch brüsten? Arme Stadt Marburg!

Sicht aus dem Wohnbereich Höhlsgasse 8 – mit 42,5 cm Ziegel zugemauert
Sicht aus dem Wohnbereich Höhlsgasse 8 – mit 42,5 cm Ziegel zugemauert

19.7.2013
Gefängnisarchitektur auf der Kehrseite des „Wohnobjekts mit einem sehr hohen gestalterischen Anspruch“ und „einem fantastischen Schlossblick“ (Zitat aus der Online-Werbung Bauart Architekten Marburg). Von der „Minderung des Gebäudevolumens durch ein zurückgesetztes Staffelgeschoß“ (Zitat Gestaltungsbeirat) bleiben die vom Bauherrn betrogenen Nachbarn in der Höhlsgasse 8 jedoch ausgeschlossen. Man hat sie zugemauert!

Früher: Wiehlsche Gartenidylle

Früher: Höhlsgasse 6, eine Gartenidylle
Früher: Höhlsgasse 6, eine Gartenidylle

2 Kommentare zu „Chronik einer Katastrophe aus der Sicht der Nachbarn, aktueller Stand Juli 2013

  1. Auch wenn der Landrat freilich vordergründig herzlich wenig mit der Stadt Marburg zu tun hat, ist die Landratswahl am 08.09.2013 wieder eine von vielen Gelegenheiten, dem korrupten Lügenpack von Kommunalpolitikern einen kleinen Teil der Quittung zu präsentieren. Es gibt einen aussichtsreichen unabhängigen Kandidaten…. Keine Ahnung, ob er es besser macht, aber dass die anderen dem Bürger weiter schaden, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu befürchten.

  2. Ich habe mir den ganzen Vorgang einmal durchgelesen. Gut, dass die Familie Müller vom Neubau genervt ist kann ich menschlich gut verstehen. Wer will schon den Blick verbaut bekommen und neben einem Prunkbau ein kümmerliches Dasein führen? Sicher ist auch, dass mit der verbauten Sicht eine Wertminderung verbunden ist, auch dies wird im Normalfall sicher keinen Befall finden. Klar ist auch, dass der Bau nicht so wirklich ins Straßenbild passt. Alles gut und schön, aber muss man denn wirklich die ganzen Anwohner aufbringen und mit einer pathetische Wortwahl den Konflikt emotional immer weiter schüren? Die Wortwahl ist zumeist auch wirklich noch beleidigend und keineswegs sachlich. Wie kann man da Entgegenkommen erwarten? Aber wie gesagt: Ich kann die Familie Müller gut verstehen, denn mir würde es auch „stinken“ und ich wäre ziemlich „angenervt“! Aber gibt es nicht auch neben, geschrieben und ungeschriebenen, Rechten nicht auch noch die Pflicht, den Frieden zu wahren? Muss man die ganze Strasse einbeziehen und sich quasi hinter einem konstruierten Gemeinwohl verstecken, wo es doch vermutlich primär nur um Eigennutz geht? Ich denke die eine Seite hat die Möglichkeiten des Baurechts voll ausgenutzt und die andere Seite hat nicht hinnehmen wollen, dass nichts immer bleibt wie es ist und eine Besitzstandswahrung nicht von Dingen umfasst wird, die einem nicht gehören.

    Was mich an der Stelle viel mehr wundert, ist die Frage wie man sich als Betreiber eines Dialysezentrums so eine „Hütte“ leisten kann, schließlich generieren sich die Einnahmen ja aus den Sozialversicherungsbeiträgen anderer.

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