Erneuter Bericht in der Oberhessischen Presse [Update]

Die Oberhessische Presse hat am heutigen 25. September 2012 erneut über den geplanten Neubau in der Höhlsgasse berichtet (Artikel nur als Abonnent/in oder kostenpflichtig abrufbar).

Die Anwohner freuen sich sehr über die mediale Aufmerksamkeit und den Zuspruch vieler Marburger Bürger. Erfreulich ist auch die Tatsache, dass von Seiten der Stadt und des Bauherren gegenüber der OP Stellung bezogen wurde.
Die mangelnde Dialogbereitschaft von Stadt und Bauherren war der Hauptauslöser für den Gang an die Presse und die Veröffentlichung dieser Webseite.
Nachdem die Stadt sechs Wochen lang nicht auf die Argumente der Anwohner reagiert hat, möchte Bürgermeister Dr. Kahle diese nun zu einem Gespräch ins Bauamt einladen. Diese Einladung nehmen wir gerne an. Öffentlicher Druck wirkt.

Auch der Bauherr äußerte sich gegenüber der Presse:

„Da versteht jemand die Baupläne nicht“, sagt Bauherr Dr. Bernd Küllmer. Es handele sich keinesfalls um ein viergeschossiges Haus, sondern um ein zweigeschossiges. Es sei ein kubisches Gebäude. Das oberste Geschoss habe eine verminderte Grundfläche und zähle als Dachgeschoss, so Küllmer. Von der Stadt aus sei sein Haus nicht zu sehen, und mit Blick von der Höhlsgasse wirke es sogar kleiner als das vorherige Gebäude, das er habe abreißen lassen. „Das frühere Haus stand quer, mein Haus wird längs gebaut“, erklärt der Bauherr weiter.
Außerdem würde die Stadt dort nichts genehmigen, was nicht passe.

Diese Argumente des Bauherren überzeugen uns nicht. Dass das Haus von der Innenstadt aus nicht zu sehen sein wird, ist klar. Von einem erhöhten Punkt wie z. B. dem Schloss wird es allerdings gut sichtbar sein, wie dieses Foto beweist.
Dass das oberste Geschoss mit Flachdach als Dachgeschoss zu betrachten ist, mag baurechtlich korrekt sein. Allerdings ist ein solches Geschoss natürlich deutlich voluminöser und markanter als die Sattel- und Walmdächer der umgebenden Häusern.
Ein solches Geschoss mit Flachdach passt einfach nicht in die Umgebung, wie auch im Bebauungsplan Nr. 7/4 der Stadt Marburg festgestellt:

Zu Dachformen gelten dem Charakter der vorhandenen Bebauung in den jeweiligen Teilgebieten folgend, folgende Festsetzungen: Teilgebiete 1 und 2 Satteldach und Walmdach zulässig.

Diese Festsetzung gilt nur wenige Meter vom Neubau entfernt auf der gegenüberliegenden Straßenseite der schmalen Höhlsgasse. Warum diese sinnvolle Regelung für den Neubau nicht gelten soll, ist mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbar.

Dass der Neubau mit 900m² Wohnfläche von der Höhlsgasse aus kleiner wirken soll als das Einfamilienhaus, das vorher dort stand, ist schwer vorstellbar. Der Bauherr könnte uns überzeugen, indem er 3D-Ansichten des geplanten Neubaus veröffentlichen würde. Diese könnte man dann mit Fotos des abgerissenen Gebäudes vergleichen.

Die Aussage „Die Stadt würde dort nichts genehmigen, was nicht passe.“ steht im Gegensatz zur Meinung der Anwohner der Höhlsgasse und des Fähnrichswegs sowie von vielen Marburger Bürgern, die uns mittlerweile moralisch unterstützen.

Generell freuen wir uns über jede Art des Dialogs und des Aufeinanderzugehens, wie es Bürgermeister Kahle nun vormacht.
Vielleicht tritt nun auch der Bauherr in den direkten Dialog mit den Anliegern von Höhlsgasse und Fähnrichsweg?!

[Update, 26.09.2012]
Die Einladung des Bürgermeisters kann natürlich nicht das überfällige Anhörungsverfahren ersetzen, das am 15.08.2012 von den Anwohnern beantragt wurde. Hierzu ist bis zum heutigen Tage immer noch keine offizielle Reaktion der Stadt Marburg erfolgt.

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